Das Krawattl in der Gebirgstracht

Der zu einem Knoten gebundene Halsflor ist auf alten Votivtafeln dargestellt und auch auf Fotos von Schuhplattlervereinigungen noch vor Gründung der ersten Trachtenvereine tragen die Mannerleut am Hals geknotete Tücher, deren Enden seitlich in die Hosenträger gesteckt sind. Es sind die Vorläufer unserer Krawattl, mancherorts auch als Schmiesl oder Bindl bezeichnet, die bis heute Bestandteil des Festtagsgewandes bei der Gebirgstracht sind.

Die Krawattl bestehen aus einem rechteckigen, zusammengefalteten Stück Seide oder auch nur aus einem Seidenband, meist grün, rot oder blau, wobei der Farbton von sehr hell bis satt-kräftig variieren kann. Auch sieht man heute wieder oft die schon um die Jahrhundertwende üblichen, gehäkelten Bindl. Zur Trauer wird ein schwarzes Bindl getragen.

Befestigt wird das Krawattl am stets weißen Hemd entweder mit einem am Kragen eingehängten Silberkettl oder an einem kleinen Stoffband, welches geknöpft werden kann. Mit einem verzierten Schuber aus Hirschhorn oder Silber oder einer silbernen Brosche wird das Bindl zusammengehalten, seltener wird es mit einem einfachen losen Knoten um das Kettl oder Stoffband geschlungen.

Toni Demmelmeier

Oberlandler Gau