10 Jahre BR Heimat
Vor über 100 Jahren wurde die erste Funkübertragung realisiert und seit über 75 Jahren gehört Radio zu unserem Alltag: am Morgen zum Aufwachen, unterwegs im Auto, tagsüber im Büro oder daheim in der Küche und abends auf dem Kanapee.
DAB+ führte das analoge UKW-Radio ins digitale Zeitalter mit mehr Programmauswahl, exzellentem Klang, einfacher Bedienung und neuen Serviceangeboten…und das alles, wo immer wir wollen. Heuer kann das 10-jährige Bestehen gefeiert werden.
BR Heimat geht am 2. Februar 2015 mit seinem Chef Stefan Frühbeis auf Sendung
„Der Weltraum – unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2015, den 2. Februar, um genau zu sein. Es ist 5 Uhr früh, Martin Wieland öffnet sein Moderations-Mikrofon.“ So beginnt die Sendegeschichte von BR Heimat. Nach zwei Jahren intensiver Vorarbeit nimmt die Digitalwelle ihren Sendebetrieb auf. An Lichtmess. Denn neue Dienstboten stehen nach altbayerischem Brauch an Lichtmess ein. Und genau das wollen wir von BR Heimat sein: getreue Dienstboten für eine traditionsbewusste Kundschaft. Dialekt am Mikrofon, Volksmusik rund um die Uhr. Von: Stefan Frühbeis/Petra Martin
BR Heimat, jüngstes, digitales Radioprogramm des Bayerischen Rundfunks sendet rund um die Uhr seit 2015. Das Vollprogramm mit Volksmusik, Kultur, Bayerischer Lebensart ist für die Hörer auf der ganzen Welt rund um die Uhr zu empfangen. Voraussetzung ist ein digitales Antennenradio DAb+, Digiatalkabel, Satelit oder Internet. Damit sind Musik aus Bayern und Geschichten und Berichte aus allen Regionen unseres Landes zu hören.
Der damalige Intendant Ulrich Wilhelm fragte bei Stefan Frühbeis an, ob er die freie DAB+-Welle mit Volksmusik belegen könnte. Stefan konnte in Zusammenarbeit mit Technikexperten, unter Leitung von Helmut Scholz, die neue Welle aufbauen. Wichtig war, dass Redaktion und Technik sehr nahe beieinander waren, um „situations-elastisch“ reagieren zu können, so Stefan, „wir wussten was wir senden wollen – aber es gab keine Vorlage“.
Geschichte der Volksmusik im Bayerischen Rundfunk
Volksmusik hat im Programm des Bayerischen Rundfunks eine lange Geschichte. Im letzten März-Wochenende 1930 fand im oberbayerischen Egern am Tegernsee ein Sängerwettbewerb statt. Ein Preissingen, das der Vorgänger des Bayerischen Rundfunks, Die Deutsche Stunde in Bayern, über den Deutschlandsender Königs Wusterhausen sowie die Sender Leipzig und Zürich verbreitete. Die Sendung wurde zu einem großen Erfolg. Die Reaktion der Zuhörer war überwältigend. Im Münchner Funkhaus gingen mehr als 8000 Zuschriften ein. Der Sender installierte eine Volksmusikredaktion. Am Lichtmesstag des Jahres 2015 erweitert der Bayerische Rundfunk diese jahrzehntelange, erfolgreiche Programmarbeit. Erstmals bekommt die Volksmusik eine eigene Hörfunkwelle. Das Programm BR Heimat verbindet Tradition und Kultur mit einem zeitgemäßen bayerischen Lebensgefühl, im Klang der Musik wie auch im journalistischen Anspruch. Dieses Angebot ist einzigartig, in der deutschen Radiolandschaft, der Eigenart Bayerns gerecht werdend. Diesem Auftrag ist unser Haus lt. bayerischem Rundfunkgesetz, verpflichtet. Mit BR Heimat können wir diesem Auftrag künftig noch besser gerecht werden.
Grußwort 2015 von Ulrich Wilhelm
Das Programm des Senders spiegelt mit seinen tagesaktuellen Inhalten die verschiedenen bayerischen Dialekte vorbildlich wider, heißt es in der Ehrung in der Allerheiligen-Hofkirche in München. Weiteres wichtiges Element auf BR Heimat ist die Musik: bayerische Volksmusik und Volkslieder, zwischendrin ein Tanzlmusik-Stückl - und auch die modernen Varianten kommen nicht zu kurz: Tradimix findet ebenso statt wie Blasmusik.
Die Volksmusikfreunde, die bis Pfingsten 2016 Volksmusik von 19 bis 20 Uhr auf Bayern 1 gehört haben, müssen sich umstellen. Viele sind zunächst wenig begeistert davon, auf BR Heimat und auf eine unbekannte Technik umzusteigen.
Auf den Weg gebracht hat die neue Welle auch der damalige BR-Intendant Ulrich Wilhelm. Zum ersten Geburtstag schreibt er an die Redaktion: "BR Heimat ist eine der erfolgreichsten Radio-Neugründungen der vergangenen Jahre. Intendanten aus ganz Deutschland beneiden uns um dieses Programm."
Von Anfang an gute Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Trachtenverband
Doch nicht nur der Intendant ist glücklich, auch der Bayerische Trachtenverband hat die Entstehung der Welle von Anfang an unterstützt. Die Übernachtungsräume im Bildungshaus der Bayerischen Trachtenjugend im Trachtenkulturzentrum Holzhausen sind alle mit einem DAB-Radio ausgestattet und die Gäste können auch hier BR Heimat hören. Die Bilder aus 2015 stammen von einem Besuch der Trachtler im BR Heimat-Studio.
Geändert hat sich in den zehn Jahren, die BR Heimat nun schon sendet, nur wenig. Das Programm freut Hörerinnen und Hörer ebenso wie die Macherinnen und Macher hinter den Kulissen. Der „Treffpunkt Volksmusik“ findet seit Anfang des Jahres jedoch nicht mehr im Funkhaus statt, sondern im Studio 1 in Unterföhring.
Auszeichnung
BR Heimat, die digitale Volksmusikwelle des Bayerischen Rundfunks wird mit dem Radiokulturpreis 2023 der GEMA ausgezeichnet. „Bei BR Heimat ist der Name im wahren Wortsinne Programm“ lobt die Jury die starke Verwurzelung des Senders in der Bevölkerung und in der Region. Die GEMA würdigt seit 2015 mit dieser Auszeichnung Hörfunkwellen, die sich in maßgeblicher Weise der Förderung der musikalischen Vielfalt in Deutschland verschrieben haben.
Auch darauf sind die BR Heimat-Mitarbeiter stolz, aber noch „stolzer“, dass sich BR Heimat unter Heimatverbundenen, unter Volks- und Blasmusikfreunden, unter Sängern und Musikanten etabliert hat, wie sie es vor zehn Jahren nie zu hoffen gewagt hätten.
Reaktionen auf das neue Programm gibt es aus der ganzen Welt
Es ist euch mit dem neuen Programm ein wirklich großer Wurf gelungen
Höre euch über Internet an meinem PC von 5 Uhr bis 6.50 Uhr und abends bis Ultimo
Wenn auf BR Heimat Zwiefacher, Landler, Marsch oder Boarischer erklingen, entspanne ich
Werbung gibt's nicht. BR Heimat ist für mich das Radioäquivalent zur Katze auf dem Schoß
BR-Heimat hat uns der liebe Gott geschenkt
Wie wahr, Anna Felbermeir