21. Februar - Tag der Muttersprache
Warum gibt es einen Tag der Muttersprache?
1952 haben in der Provinz Ostbengalen (heute Bangladesch) Studenten für den Erhalt ihrer bengalischen Sprache demonstriert. Soldaten schossen in die Menge und töteten dabei vier Studenten. Seitdem wird dort der 21. Februar als Gedenktag der Muttersprache begangen.
Heute wird nicht mehr so vehement darum gekämpft, heute geht der Kampf gottlob friedlich vonstatten und notwendig ist er mehr als je zuvor. 3000 Sprachen sind vom Verschwinden bedroht, das war für die UNESCO im Jahr 2000 Grund genug den 21. Februar in den Vereinten Nationen als internationalen Gedenktag zur „Förderung sprachlicher und kultureller Vielfalt und Mehrsprachigkeit“ auszurufen. Wie notwendig dieser Tag ist wird uns bewusst, wenn man den Medien zuhört oder darin liest. Was ist nur aus unserer schönen deutschen Sprache geworden?
Die letzten Worte des Königs in Shakespeares Drama Richard der III. „Ein Pferd, ein Pferd, mein Königreich für ein Pferd“ würde sich heute bei vielen Sprechern so anhören „n Ferd, n Ferd, mein Könichreich fürn Ferd“, und bei vielen Jugendlichen ist die Aussprache noch schlimmer. Die Schulen und Lehrer sind hier scheinbar überfordert, an den deutschen Universitäten ist Englisch mittlerweile „Amtssprache“ und das deutsch/englische Wörterbuch „Der Duden“ stellt auch keine Hilfe dar.
Darum müssen wir in den Familien, Vereinen und allen anderen sich bietenden Möglichkeiten um den Erhalt unserer schönen Sprache kämpfen. Was ist nur aus dem Land der Dichter und Denker geworden? Das oben genannte Zitat ist zwar nicht von unseren großen Schreibern, aber in ihren Gräbern würden sie sich oftmals umdrehen, wenn sie heute das geschriebene Wort lesen und das gesagte hören könnten.
Dann ist ja da no de Mehrsprachigkeit! Insane Dialekte hand no vill irga in Gfahr daamas in kirzasda Zeid nimma hean. Wensd heid junge Leid auf boaresch oredsd, na schaungs de oftmois o wia a Schweibä wenns blizd. Aba wia soima an Dialekt dahoin, wen scho vo dahoam koa Rückhoid nimma do is? Do hoasds na zo dia Voreine, geht’s a zSchuina eine und leants dia Kinda Boaresch. Ada Grundschui Miaschba is de 3. Klaaß 7-sprachig, do komas mid ana Boarischstund scho probian, vill Eafoig. Und dahoam hoasts na no, wen wirkle wos hengableibad, „wie sprichsdn du? Red gefällichst a anstendiges Deutsch“.
Es laaffn iatz ja Bestrebunga, daaß insane Dialekte in de Listn des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO eine keman. Aba wos soidn do eine? Soid des seid scho ieba hundat Jahr ogschliffne Boarisch eine des leida scho hauptsächle gred wead, oda mächdma do des vo insane Vorfahren ibaliefade dahoin? Es is ja wurschd vo wosfroan Sprachgebiet in Baian das Dreed is, es hand grod no wenige, dia an oidn Dialegd ren. Dia meran ren des an zSummafrischla und dia Zuazonga obaßde Oba- und Niedaboaresch, Allgaiarisch, Schwäbisch oda Oba- Unta- und Middlfränkisch. Gott sei Dank gibts ja doono a Schar Leid dia wou eanan Dialekt ren wiaß khead, so wias da Brauch is. Ob bei dia Traachdla, Gebirgsschitzn, Fördavoreine vo da boareschn Sprach, oda bei ganz „neitrale, voreinsfreie“ Leid, es gibtses schono dia echdn Boareschreda. Aba, wen mas houch schaazt, kimt ma vieleichd auf a dreiviadlde Million, bei 13,37 Milliona Einwohna a insan Boarnlandl is des ned da grouß Deife. Drum miama ins, wen ma de ogstammde Sprach dahoin mächdn, grodschee eispreizn. Schod is aba auf alle Fälle, daas de Siddeitsche Houchsprach nimma gibt. De hod scho vou hundat Jahr a gaacha Bergwind Richtung Nordn vowaahd. Zamd den soima ins a um den Dahoid vo dera Houchsprach kimman, wens aa nimma gschriem und gred wead.
So moane bleibd ins fi de naxd Zeid grod, dasma mid guadn Beispill vouro gehn, daama ren wia ins da Schnobe gwaxn is, und loßma ins an (den) Budda und (das) sMamalaad ned von Brod obadoa.
Vielleicht koma in Zukunfd den „Tag der Muttersprache“ durch Veranstaltunga rund um Sprach und Dialekt mera bekannt macha, waar gwiß a weidane Meglichkeit zon vorwärtsbringa vo insana Sach. Wert moane waaras auf alle Fälle.
Anian Klingsbögl
MundartBrauchtumLaienspiel