„Der Gesellschaft ein Stück Trachtlerleben miterleben lassen“ – Maria Magdalena Bitschnau
- Sophia, aus welchem Verein kommst du?
Ursprünglich komme ich vom Trachtenverein Oberlaiblachtaler Opfenbach, dort habe ich alles gelernt, was ich heute in Bezug auf Trachten kann und weiß. In meiner Jugend habe ich eine Trachtenpause eingelegt, da ich auf ein Sportinternat gegangen bin, um den Leistungssport quasi Vollzeit betreiben zu können. Seit ich mit dem Leistungssport aufgehört habe, bin ich wieder aktiv bei den Trachtlern, allerdings nun bei den Mühlbachtalern Lindenberg, einfach aus dem Grund, da dieser Verein seine Plattlerproben Freitags hat und ich an dem Tag, aufgrund meines Studiums, mehr Zeit habe, als unter der Woche.
- Welche Aufgaben hast du bisher als Trachtlerin ausgeführt?
Seit Mai helfe ich in der Jugendarbeit in unserem Verein mit. Die wöchentlichen Proben mit den Kindern machen mir aktuell unfassbar viel Spaß. Im Oktober wurde ich dann zur Gaupressewartin gewählt und im Verein lasse ich mich nun bei der Wahl zur Inventarverwalterin aufstellen.
- Magst du uns was Privates von dir verraten? Alter, Hobbies, Beruf
Gerne, ich bin 20 Jahre alt. Seit ich 9 war habe ich Biathlon professionell ausgeübt und war 4 Jahre lang auf einem Sportinternat. Nach meinem Abitur 2024 habe ich mich nach mehreren Verletzungen dazu entschlossen, den Profisport an den Nagel zu hängen. Seit meiner Kindheit war in meinem Hinterkopf schon immer der Traum Lehramt zu studieren. Seit Oktober 2024 studiere ich in Freiburg Realschullehramt für die Fächer Deutsch und Wirtschaft. In meiner Freizeit steht der Sport nach wie vor über allem, ob im Sommer in den hohen Bergen, oder im Winter auf der Langlaufloipe ist egal, solang ich meinen Bewegungsdrang stillen kann.
- Wie kamst du in deinen Trachtenverein?
An meine Anfänge als Trachtlerkind kann ich mich tatsächlich gar nicht erinnern. Sowohl mein Papa, als auch mein Opa sind und waren seit ich denken kann im Allgäuer Gau aktiv vertreten. Ich würde sagen, ich bin in eine Vollblut-Trachtenfamilie reingeboren worden und kenne ein Leben ohne Tracht einfach gar nicht. Durch Papa und Opa weiß ich, wie wichtig Ehrenämter sind, um Traditionen und Brauchtum erhalten zu können, daher bin ich umso stolzer nun mein eigenes Amt haben zu dürfen.
- Gibt es besondere Erinnerungen, die du als Trachtlerin nicht missen möchtest?
Ich kann mich noch daran erinnern, dass das Gautrachtenfest als Kind immer ein riesen Highlight war. Die letzten Jahre fand im Allgäuer Gauverband leider keins mehr statt und gerade deswegen strahlen meine Augen jetzt schon, wenn ich an das Gautrachtenfest des Allgäuer Gauverbands 2026 in Kranzegg denke.
- Welche Vorstellungen verbindest du mit deinem neuen Amt im Allgäuer Gauverband?
Als Gaupressewartin freue ich mich auf die Kombination aus der Gestaltung verschiedener Textarten (Artikel, Berichte, Infotexte, etc.) und den Kreativaufgaben, die ich durch die Social Media Arbeit bewältigen darf. Besonders in der Social Media Arbeit sehe ich meine Chance für den Nachwuchs in unserem Gau zu sorgen und der Jugend Tradition und Brauchtum auf moderne Art nahe zu bringen.
- Was ist dir für die Zukunft der Trachtler besonders wichtig?
Mir ist wichtig, dass unsere „alten“ Traditionen und Brauchtümer in den nächsten Generationen weitergeführt werden, dazu muss der Jugend und den Kindern vieles gezeigt und beigebracht werden, allerdings sollte man auch immer auf neue Impulse der jüngeren Gaumitglieder eingehen und diese nicht prinzipiell abstoßen, ansonsten kann es passieren, dass die Trachtler schnell aussterben werden.
- Welche Chancen siehst du in der Öffentlichkeitsarbeit für die Trachtenvereine?
Öffentlichkeitsarbeit ist in der heutigen Zeit wichtiger, als jemals zuvor. Die Vereine haben so die Chance, ihr Vereinsleben nach außen zu tragen und so neue Mitglieder zu gewinnen. Außerdem kann durch regelmäßige Berichte, jede Person unserer Gesellschaft ein Stück Trachtlerleben miterleben. Ohne selbst Vereinsmitglied zu sein, werden auf diese Weise das Brauchtum und die Traditionen in die Breite der Gesellschaft getragen.
Anna Felbermeir