100 Jahre "Alpiner Verein" Regensburg

Gleich zwei „runde“ Jubiläen konnte der 1.Vorstand des Alpiner Verein Regensburg Joachim Rogowsky in diesem Jahr feiern. So wurde er im Mai von den Vereinsmitgliedern mit Musik und Tanz zu seinem 70.Geburtstag beglückwünscht. Joachim Rogowsky, seit über 20 Jahren 1.Vorstand im Verein und aufgrund seines jahrzehntelangen Engagements Ehrenvorsitzender der Interessengemeinschaft der Regensburger Trachtenvereine, konnte nach diesem Ehrenabend durch einen weiteren, ganz besonderen Jubiläumsabend führen, die Feier zum 100-jährigen Bestehen des Alpiner Vereins.

Die Jubiläumsfeierlichkeiten begannen mit einem Festgottesdienst, der in der Stadtpfarrkirche St. Josef in Reinhausen von Stadtpfarrer Josef Eichinger gehalten und von den Vereinsmusikern der „Alpiner“ sowie der Gautrachtenkapelle aus Beratzhausen musikalisch umrahmt wurde. Zum anschließenden Festabend konnte der 1. Vorstand Joachim Rogowsky im voll besetzten Saal der Gaststätte Arberhütte Vereinsmitglieder und Trachtler von befreundeten Trachtenvereinen begrüßen. „Die Alpiner“ konnten sich beim Festabend mit mehreren Musikgruppen, bestehend aus Jugendlichen und Erwachsenen, Volkstanzgruppen und Mundartvorträgen in ihrer ganzen Vielfalt zeigen.

Seit der Gründung im Jahr 1922 gilt für die „Alpiner“, die sich die Erhaltung bayerischer Volkstrachten, von Dialekt und Brauchtum zum Ziel gesetzt haben, damals wie heute das Motto „Treu dem guten alten Brauch“.

Die traditionelle Tracht der „Alpiner“ ist die Oberpfälzer Volkstracht. Auch die erneuerte Landtracht wurde zum Jubiläum gerne getragen und gezeigt. Der „Verein zur Erhaltung bayerischer Volkstrachten" wurde gemäß dem Wahlspruch „Sitt und Tracht der Alten wollen wir erhalten" am 18. Juli 1922 von zehn Männern und sieben Frauen unter dem Vorsitz von Toni Egginger gegründet. Die Grundsätze der Vereinsarbeit lauteten: „Förderung des Heimatgedankens, Erhaltung der bodenständigen bayerischen Volkstrachten, Pflege heimatlicher Sitten und Bräuche, Erhaltung des Dialekts und seiner Erforschung in Wort und Lied, sorgsame Bewahrung historischer Kunstwerke, die für die Heimatgeschichte wertvoll sind."

1924 wurde der Verein offiziell ins Regensburger Vereinsregister eingetragen. Mitglied durfte damals werden: „…jeder unbescholtene Herr, welcher das 18. und jedes anständige Mädchen, welches das 17. Lebensjahr erreicht hat und im Besitz einer echten Gebirgs- oder historischen Oberpfälzer Tracht ist". Der Monatsbeitrag betrug damals 50 Pfennige, das Vereinskapital 170 Goldmark.

Gerne erinnern sich die „Alpiner“ an den Alpenball, der 1934 im ehemaligen Sternbräukeller erstmals stattfand und auch heute noch im kleineren Rahmen von der Interessengemeinschaft der Regensburger Trachtenvereine veranstaltet wird. Über den Zweiten Weltkrieg wurde, wie es überall der Fall war, der Verein nur lose weitergeführt. 1946 war der Auftakt zu neuer Vereinsarbeit mit einem Bayerischen Abend zugunsten des Wiederaufbaus der Heimatstadt Regensburg. Unvergessen bei den älteren Mitgliedern sind natürlich auch die Burgfeste in Donaustauf, die in den Jahren 1949 bis 1954 durchgeführt wurden. Bereits 1949 zählten die „Alpiner“ schon wieder 85 Mitglieder. Bei Teilnahmen an Festen im In- und Ausland durften die „Alpiner“ ihre Heimatstadt Regensburg immer wieder repräsentieren. Viele Veranstaltungen und Feste folgten, bis vor über zwei Jahren die Corona-Pandemie wie überall auch bei den „Alpinern“ das Vereinsleben fast zum Erliegen gebracht hat. Daher ist es etwas ganz Besonderes, dass alle Mitglieder dem Verein über diese Zeit für das Vereinsleben die Treue gehalten haben. Stolz sind die beiden Vorstände Joachim Rogowsky und Franz Glas vor allem auf die Jugendarbeit, die bei den „Alpinern“ stets liebevoll gefördert wird. Heute zählt der Verein mit der Jugend über 100 Mitglieder.

So tanzten am Festabend die „Alpiner“ zusammen mit den Festgästen aus dem eigenen und anderen Trachtenvereinen - ob groß oder klein - zur Musik der Blaskapelle Beratzhausen. Zudem gab es viele Gesangs- und Mundarteinlagen. Nach dem offiziellen Teil spielte die Gautrachtenkapelle Beratzhausen in bewährter Manier zum offenen Tanz auf.

Mitglieder geehrt

Natürlich gab es beim 100-jährigen auch zahlreiche Vereinsehrungen: für 15 Jahre Vereinszugehörigkeit das bronzene Ehrenzeichen für Agnes Rogowsky und Udo Betz; für 25 Jahre das silberne Ehrenzeichen für Christine und Markus Schmid; für 40 Jahre das goldene Ehrenzeichen für Brigitte und Sascha Rogowsky. Für 50 Jahre wurden Werner Steib sowie Elfriede und Artur Zangl, dem Ehrenvorstand der „Alpiner“, und für 60 Jahre Carina Surner jeweils mit einem besonderen Ehrenzeichen geehrt. Höhepunkt der Ehrungen war zweifellos die Ernennung von Thomas Luger zum Ehrenvortänzer aufgrund seiner außerordentlichen Verdienste um den Verein und für jahrzehntelange Mitwirkung im Vorstand. Peter Kurzwart, Gauvorstand des Oberpfälzer Gauverbandes der Heimat- und Trachtenvereine, ehrte für ihre aktive Mitgliedschaft in der Trachtenbewegung die vom Verein ausgezeichneten Mitglieder nochmals mit Gauehrenzeichen und bedankte sich herzlich für das jahrzehntelange Engagement für die Trachtensache.

Im Bild sind zu sehen:  vorne sitzend von links: Ehrenvorstand Artur Zangl, Carina Surner; hintere Reihe von links: Elfriede Zangl, Markus Schmid, Brigitte Rogowsky, Werner Steib, Christine Schmid, Gauvorstand Peter Kurzwart. 1.Vorstand Joachim Rogowsky.

Text und Bild: Walter Surner, 1. Schriftführer "Alpiner Verein" Regensburg

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