Die Lebensmelodie von Klaus Bielmeier ist verklungen

Gedenkgottesdienst in der Pfarrkirche Schwarzach – Bayerischer Waldgau verliert seinen langjährigen und engagierten Kulturreferenten

 

Die Erinnerung und das Gedenken an den nach längerer Krankheit und mehreren Krankenhausaufenthalten am 19. März verstorbenen Klaus Bielmeier aus Perasdorf führte eine stattliche Trauergemeinde aus Angehörigen, Freunden, Vereins- und Berufskollegen in der Pfarrkirche St. Martin in Schwarzach zusammen. Corona-bedingt konnte die Beisetzung damals im März nur im engsten Familienkreis in aller Stille stattfinden. Bei der Feier des von Pfarrer Alfons Dirscherl gefühlvoll zelebrierten Gedenkgottesdienstes wurde den anwesenden Gläubigen die Möglichkeit zum Abschiednehmen, zur Trauer und zum Gedenken gegeben. Ihre Verbundenheit mit dem langjährigen Musikreferenten zeigte auch eine Abordnung der Vorstandschaft des Bayerischen Waldgaues mit Gauvorsitzenden Andreas Tax, die mit der Standarte die letzte Ehre erwiesen. Zuvor besuchten sie das Grab von Klaus Bielmeier auf dem Friedhof von Perasdorf, legten eine Schale nieder und gedachten ihm im Gebet.

 

Die Messfeier wurde musikalisch untermalt vom Kirchenchor Perasdorf unter der Leitung von Anna Bielmeier (Ehefrau des Verstorbenen). Eine feierliche Stimmung erzeugte dabei die „Deutsche Bauernmesse“ von Annette Thoma, die die „Lieblingsmesse“ des Verstorbenen war, wie Pfarrer Dirscherl betonte. Die Lesung trug Gauschriftführerin Regina Pfeffer vor, während Musikreferentin Ingrid Hupf die in Mundart gehaltenen Fürbitten las.

 

In seiner Trauerrede verglich der Geistliche das Leben des Heimgegangenen mit einer Melodie aus verschiedenen Tönen, Akkorden, Motiven und Themen, Vorzeichen und Tempi. Bezugnehmend auf das Motiv der Familie (geboren am 21. November 1942 in Wolfessen, Heirat mit Anna Bielmeier, Sohn Florian und Tochter Astrid, Enkel Sebastian), Motiv Studium und Beruf (engagierter Lehrer, Lesepate, Deutschlehrer für Flüchtlinge in Neukirchen), Motiv Garten und Natur (leidenschaftlicher Gärtner und Naturliebhaber, jahrzehntelanger Vorsitzender des OGV Windberg), Motiv Trachtenverein und Heimat (16 Jahre Kulturreferent des Bayerischen Waldgaues, Vorträge und Engagement für Heimatgeschichte, bayerische Sprache und Dialektpflege), Motiv Musik (über 50 Jahre Mitglied im Kirchenchor Perasdorf) und Motiv Glaube und Kirche (Mitglied des ersten Pfarrgemeinderates von Perasdorf und Dekanatsrat, tiefes Interesse an kirchlichen Themen und Glaubensfragen) ließ der Geistliche das Leben von Klaus Bielmeier nochmals Revue passieren. Dazu steckten Ingrid Hupf und Regina Pfeffer abwechselnd langstielige Rosen in eine Vase vor seinem Bild zu Füßen des Volksaltares. Es komme nicht darauf an, wie lange, sondern dass eine Lebensmelodie gut gesungen oder gespielt wird. „Aus seinem Glauben schöpfte Klaus Bielmeier Halt und Kraft, Hoffnung und Leben. Gott hat ihn jetzt aufgenommen in seine ewige Chorgemeinschaft und der Herr vollendet und komponiert nun seine Lebensmelodie fertig“, sagte Pfarrer Dirscherl abschließend, bevor die Kommunionkerze des Verstorbenen entzündet wurde.

 

Wie Gauvorsitzender Andreas Tax in seinem Nachruf erwähnte, liebte Klaus Bielmeier seine Heimat, lebte das Brauchtum und konzentrierte sich besonders auf das wahrhaft Bodenständige. Besonders wichtig war dem 2004 ins Amt gekommenen Kulturreferenten die Mundart und Vielfältigkeit der Waidlersprache. Das zeigte er bei unzähligen Referaten, Vorträgen und Berichten bei Versammlungen, Vereinsfesten, Maiandachten, Passionssingen und vielem mehr. Für die geleistete Arbeit für den Erhalt der Waldheimat und der Mundart sagte Tax ein aufrichtiges Vergelt’s Gott.

 

Für die Schulfamilie Schwarzach sprach Studienrat Johann Ramsauer. Nach Abschluss seines Studiums nahm Klaus Bielmeier am 7. September 1967 seinen Vorbereitungsdienst an der VS Perasdorf auf und wurde am 25. Juni 1973 zum Beamten auf Lebenszeit. Bielmeier wirkte auch an der VS Neukirchen und Obermühlbach, bevor er 1979 an die VS Schwarzach versetzt wurde. Hier blieb er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1998. Im September 1992 konnte er sein 25-jähriges Dienstjubiläum feiern und blieb auch über seine aktive Dienstzeit hinaus der Schule Schwarzach verbunden. Im Rahmen der Mundarttage brachte er den Schülern mit Engagement und Humor die heimische Mundart nahe. Beim Schlusssegen befahl Pfarrer Alfons Dirscherl den Verstorbenen, seine Angehörigen und alle weiteren Gottesdienstbesucher der Allmacht Gottes an.

 

 

Bildunterschrift zu Gedenkgottesdienst Klaus Bielmeier 1-2:

Im Gedenkgottesdienst für Klaus Bielmeier (+ 77 Jahre) drückten die Gottesdienstbesucher gemeinsam ihre Verbundenheit mit dem Verstorbenen über die Zeit hinaus aus.

 

Bildunterschrift zu Gedenkgottesdienst Klaus Bielmeier 3:

Die Abordnung des Bayerischen Waldgaues versammelte sich am Grab des verstorbenen Kulturreferenten und erwies Klaus Bielmeier die letzte Ehre.

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