Osterbrunnern in der fränkischen Schweiz

Die Symbolik in der Ostereiermalerei

Jährlich zur Osterzeit kommen viele Besucher in die Fränkische Schweiz um sich an den prächtig geschmückten „Osterbrunnen“ zu erfreuen.

Der Hauptgrund für das Schmücken der Brunnen und Quellen ist in der großen Wertschätzung des Wassers als lebensspendendes Element zu sehen.

Nach der Frostperiode im Frühjahr um die Osterzeit herum, wurden die Quellen gesäubert. Der Brauch des Osterbrunnen-Schmückens hat sich inzwischen zur wahren Volkskunst entwickelt. Längst zieren nicht mehr nur einfarbige Schmuckeier die Brunnen.

Das Geheimnis des Lebens steckt im Ei. Die einzelnen Symbole auf den Eiern haben jeweils eine besondere Bedeutung, welche abhängig vom Herkunftsgebiet sind, was eine exakte Zuordnung erschwert.

Nachstehend ein kleiner Überblick:

Zu den Sonnensymbolen zählen Kreise, Halbkreise und das Kreuz.

Die Sonne war als Licht- und Wärmespenderin bedeutend für Wachstum und Leben.

Fruchtbarkeitssymbole sind die Raute mit den Unendlichkeitszeichen, die ewige Wiedergeburt und ständige Erneuerung kennzeichnen. Das Herz, eine Lebenssinnbild und seit der Geburt Jesu steht es für göttliche und menschliche Liebe.

Blumen stehen für die Mariensymbole: das blaue Veilchen = Demut, die Rote Rose = Liebe und die weiße Lilie = Lieblichkeit und Unschuld.

Bäume und Grüne Zweige = ewige Jugend und Gesundheit

Vögel haben immer eine beschützende Funktion, stehen für Frieden und Fruchtbarkeit.

Endlose Linien symbolisieren ewiges Leben.

Punkte sind die Tränen der Jungfrau Maria, die sie am Kreuz Jesu vergoss, über das ganze Ei verteilt bedeuten sie die Sterne.

Kranzformen und Kronen kennzeichnen Sieg, Leben und Unsterblichkeit, Treue und Hoffnung.

Die Bäumchen, die oft neben den geschmückten Brunnen stehen, erinnern uns an die ewige Erneuerung des Baumgrüns, des Blühens und Fruchtens und haben somit Platz in der Fülle der Wahrzeichen.

 

Hier einige Tipps zur richtigen Vorbehandlung vor dem Bemalen:

  • Ei mit Essigwasser und einem weichen Schwamm säubern.
  • Ei mit spitzem Gegenstand anstechen, Löcher mit einem Kreuzschlitzschraubenzieher Nr. 0 aufbohren, dabei ein Loch ganz durchbohren, ein Loch nur halb (Erleichterung beim Grundieren und Lackieren, weil das Stäbchen, auf dem das Ei aufgespießt wird, nicht durchrutschen kann.
  • Ei bei Zimmerwärme ausblasen
  • Eireste nach dem Ausblasen sofort abwaschen, in das Ei verdünnten Essigessenz füllen durchschütteln und wieder rausblasen, damit man verhindert schlechte Gerüche verhindert
  • Ei austrocknen lassen

Auf 70qcm (Hühnerei) Eierschale ist genügend Platz seiner Fantasie freien Lauf zu lassen. Einfache Muster, Punkte, Striche und Schwünge verzieren und schmücken das Ei und jedes bemalte Ei wird ein ganz persönliches Unikat.

Viel Freude und Geduld bei dieser wunderbar entspannenden, fast meditativen Tätigkeit des Bemalens und Gestaltens.

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