Heimat aufs Papier gebracht

Jury kürte Sieger des Malwettbewerbes der Trachtenjugend im Bayerischen Waldgau – über 420 Bilder waren in der Wertung

 

Jeder versteht unter Heimat etwas anderes. Für die einen ist es eine Kindheitserinnerung, für andere die Familie, das Haustier oder das Lieblingshobby. „Was ist für dich Heimat?“ – Unter diesem Motto stand der von der Trachtenjugend des Bayerischen Waldgaues ausgerufene Malwettbewerb. Die Einladung, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen, ging an alle Mitgliedsvereine des Waldgaues sowie an die Grundschulen der Landkreise Cham, Freyung-Grafenau, Regen, Straubing-Bogen und Passau. Als fachkundige Jury konnten die fünf Landräte bzw. deren Vertreter gewonnen werden. Vor kurzem fand im „Amthof“ in Kirchberg im Wald die Kürung der Siegerbilder statt.

 

Gaujugendreferent Marco Peschl und Gauvorsitzender Andreas Tax konnten dazu einige Gäste aus der Politik und der Gauvorstandschaft willkommen heißen. Ihr Gruß galt vor allem den Landratsstellvertretern Roswitha Toso (Passau), Dr. Ronny Raith (Regen), Andreas Aichinger (SR-Bogen) und Franz Brunner (FRG-Grafenau). Auch der stellvertretende Bürgermeister von Kirchberg i. Wald, Werner Ulrich-Weiß, gab der Trachtenjugend die Ehre und freute sich, die Trachtler und Politiker in seiner Gemeinde begrüßen zu können. In den Grußworten waren sich alle Vertreter einig, dass mit diesem Malwettbewerb eine „super Sache“ auf den Weg gebracht wurde. „Das Thema Heimat ist sehr vielfältig und für uns „Waidler“ existentiell. Die Kinder sollen sich mit ihrer Heimat identifizieren“, so die Redner unisono, die sich freuten, dass dies bei den Trachtenvereinen möglich ist.

 

Der Startschuss zu dem Wettbewerb fiel bereits am 10. Oktober letzten Jahres, Einsendeschluss war der 21. Februar. Ursprünglich war angedacht, die Bilder vom 1. bis 30. April im Landwirtschaftsmuseum in Regen auszustellen und dort auch die Sieger zu nominieren. Jedoch fiel diese Ausstellung (wie so viele andere Termine) der Corona-Situation zum Opfer. Nach den Lockerungen war es nun möglich, die Entscheidung im kleinen Kreis und unter den bekannten Hygienevorschriften durchzuführen. Das Ziel der Jugendvorstandschaft war, zu erfahren, was Kinder mit dem Begriff Heimat verbinden und natürlich auch, dass die Kinder mehr über das Thema Heimat erfahren und sich damit auseinanderzusetzen. 14 Schulen mit 25 Klassen und acht Trachtenvereine der verschiedenen Bezirke beteiligten sich an dem Wettbewerb.

 

Insgesamt gingen über 420 Bilder bei Gaujugendleiter Marco Peschl ein. Er und seine fleißigen Helfer waren es auch, die die bunten DIN-A-3-Kunstwerke zur Nominierung vorbereiteten, ordneten und im gesamten Erdgeschoss des Amthofes aufhängten. Alle Stilrichtungen waren dabei erlaubt, ob Holzfarbstifte, Malkasten oder andere Malutensilien. Das Verständnis von Heimat war dabei sehr individuell und oft ein persönliches Gefühl. Eine Vorstellung von dem, was Heimat für einen ist, entsteht durch soziales Erleben, durch Prägung und Erfahrung im Umfeld der Familie, der Freunde und der Schule. Mehrere Schulen hatten dieses Thema wohl in den Lehrplan aufgenommen und ein umfassendes Projekt dazu gestartet. Neben der Beschäftigung mit der eigenen Umgebung forderte das Nachdenken über „Heimat“ auch die Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen. Auf den Bildern zu finden waren somit Familienmitglieder, Haustiere, Kirchtürme, Dirndl und Lederhosen, allerlei Traktoren, Landschaften, glückliche Kühe, aber auch Brauchtümer wie das Wolfausläuten, Pfingstritt oder Maibaum-Aufstellen.

 

Dass es bestimmt keine leichte Entscheidung werden wird, darüber waren sich alle Juroren einig, als sie ihres schweren Amtes walteten. Nach gut einer Stunde waren alle Bilder eingehend besichtigt worden und die Sieger nominiert. Ausgewertet wurden die Schulsieger 1. – 3. Platz (Klassen 1/2 und Klassen 3/4) der einzelnen Landkreise sowie die Einzelsieger der Landkreise (1. – 3. Platz Klassen 1/2 und Klassen 3/4). Auch die Gewinner aus den Trachtenvereinen wurden bestimmt. Die Jury bestätigte nochmals, dass die Entscheidung extrem schwergefallen sei und eigentlich jedes Bild einen Preis verdient hat. In seinen Schlussworten dankte Andreas Tax den Vertretern der Landkreise für ihr Kommen und ihr Engagement gegenüber der Trachtenjugend. Auch erwähnte er die gute Zusammenarbeit mit den Schulämtern und den Schulen. Marco Peschl äußerte noch den Wunsch, die Bilder als Wanderausstellung in den Landkreisen auszustellen. Die Vertreter sicherten ihre Hilfe bei der Wahl der Räumlichkeiten zu. Nun ist der nächste Schritt, sich mit den jeweiligen Gewinner-Schulen und den Lehrern in Verbindung zu setzen, um einen geeigneten Rahmen zur Siegerehrung zu finden, natürlich alles im Rahmen der Covid-19-Bestimmungen.

 

 

Bildunterschrift zu Malwettbewerb Trachtenjugend Waldgau 1: Keine leichte Aufgabe hatte die Jury des Malwettbewerbes zu bewältigen: Gauvorsitzender Andreas Tax, Dr. Ronny Raith, Franz Brunner, Andreas Aichinger, Roswitha Toso, stv. Gauvorsitzender Matthias Dietl, Werner Ulrich-Weiß, stv. Gaujugendreferentin Petra Eggersdorfer, Marco Peschl.

 

Bildunterschrift zu Malwettbewerb Trachtenjugend Waldgau 2: Der Ideenreichtum der Kinder war bewundernswert.

 

Bildunterschrift zu Malwettbewerb Trachtenjugend Waldgau 3: „Heimat“ in all ihren Facetten. Dieses Thema beschäftigte die jungen Malkünstler nachhaltig.

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